Urban Gardening ist neudeutsch und beschreibt das, was meine Großeltern bei sich im Garten hatten. Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen und kann mich noch ganz schwach daran erinnern, dass meine Eltern eine Phase hatten, in der sie selbst Obst und Gemüse anpflanzten. Es gab eigene Radieschen, Feldsalat, … Das ist alles, was ich noch davon weiß, was – denke ich – einiges über meine Begeisterung aussagt.
Urban Gardening auf dem Züblin Parkhaus
Trotzdem war ich angefixt als ich vor zwei Jahren ein Schild am Züblin Parkhaus entdeckte, das von Urban Gardening erzählte. Das obere Deck, auf dem die Hochbeete stehen, ist frei zugänglich und ich fand’s richtig cool das ganze Grün auf der grauen Betonfläche zu sehen. Ich versuchte halbherzig, etwas mehr darüber raus zu finden, was mir zu dem Zeitpunkt nicht gelang. Sollte wohl nicht sein.
Letztes Jahr sah ich dann ein Schild, auf dem stand, dass das Urban Gardening zur Ebene 0 gehört und eine entsprechende Emailadresse dazu. Damit hatte ich meinen Ansprechpartner gefunden und eine ungefähre Vorstellung wie das Ganze ablaufen würde. Ich war somit im Emailverteiler und bekam beim Aufbau-Treffen sogar gleich zwei ordentliche Beete. Trotz meiner anfänglichen Motivation war das letzte Jahr echt karg.
Ich beschloss, mir dieses Jahr noch eine Chance zu geben. Now or never 😉 Also wieder hin und dieses Jahr habe ich fleißig gepflanzt und freue mich soooo über die Ernte! Salat und Radieschen konnte ich schon probieren, die ersten gelben Zucchini sprießen auch und sehen vielversprechend aus!
Meine Pflanzen
Im letzten Jahr konnte ich, wie gesagt, nicht viel Erfahrung sammeln. Es gab ab und an etwas Austausch mit anderen Gärtnern, an sich dachte ich, ich probiere einfach aus, worauf ich Lust habe.
Anfang Mai gibt es bei der Walddorfschule an der Uhlandshöhe immer einen Jungpflanzenmarkt, bei dem man die kleinen Pflänzchen echt günstig bekommt. Außerdem mag ich die Atmosphäre und es macht Spaß dort zu stöbern. Schlussendlich habe ich dort mitgenommen:
Grünen, gelben und roten Mangold, Kürbis, Spitzpaprika, gelbe Zucchini, Kohlrabi, Gurke, Brokkoli und zwei Salatköpfe. Nicht zu vergessen einen Zimt-Basilikum – einfach nur weil er so lecker riecht.
Selbst eingesät habe ich dann noch Lauchzwiebeln, Radieschen, noch mehr Salate, Karotten und Salatgurken. Außerdem in einem extra Blumenkasten Kapuzinerkresse. Es heißt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Pflanze gedeiht und man ernten kann, bei Jungpflanzen sehr viel höher ist, als wenn man sät und selbst zieht. Mal schauen, ob das rückblickend dann auch bei mir zu trifft.
Die Idee mit den Stäbchen habe ich mir schon letztes Jahr bei anderen abgeguckt. Fand ich simple umzusetzen, trotzdem schön und hilft mir als Amateur doch auch etwas 😉
Es konnte also losgehen:
Eine Woche später wurden auch die ersten Reihen grün und meine eigene Saat begann zu treiben.
In den weiteren Wochen schienen die Pflanzen nur so zu explodieren, ich konnte die ersten Radieschen, etwas Mangold und einen Salat mit nach Hause nehmen und futtern.
Wer hatte gedacht, dass ich als gewähltes Stadtkind mich dafür so begeistern kann 😉 Jedenfalls macht mir das Urban Gardening super viel Spaß, danke an die Ebene 0 für diese Möglichkeit!!